#23 -  31.März 2017

Die 3 wichtigsten Versicherungen für junge Familien

Wenn Nachwuchs ins Haus steht oder man bereits Kinder hat, dann sollte man sich auch Gedanken darüber machen, welche Versicherungslösungen und finanzielle Vorkehrungen zu treffen sind, um im Falle eines Schadens eine schnelle und finanziell ausreichende Lösung zu haben. Gerade in der heutigen Zeit ist es üblich, sich über das Internet die ersten nützlichen Tipps zu besorgen. Die Vorteile dabei sind, dass man relativ schnell und bequem von zu Hause Informationen rund um das Thema Versicherungen und Finanzen in Hülle und Fülle finden kann. Aber man sollte dabei genau bedenken, dass gerade in Foren oder sonstigen freien „Redaktionsplattformen“ auch Menschen kommentieren und Beiträge veröffentlichen, die nicht unbedingt auf diese Themen fachlich spezialisiert sind. Gefährliches Halbwissen, so könnte man es ausdrücken, ist im Internet an der Tagesordnung. Genau aus diesem Grund möchten wir mit einigen Vorschlägen und Empfehlungen aus dem Internet ins Gericht gehen und haben für Sie die 3 wichtigsten Versicherungen für junge Familien herausgesucht, die definitiv empfehlenswert sind. Alle weiteren Absicherungen und Sparvarianten sind gut, wenn man sie hat, aber das Fundament sollte auf jeden Fall durch diese 3 Absicherungsformen dargestellt werden.

Die private Haft­pflichtversicherung

Die Privathaftpflichtversicherung zählt zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt. Gerade Kinder können schnell Schäden in ihrem Umfeld verursachen. Hier gibt es noch gesetzliche Unterschiede, ob ein Kind als deliktfähig oder deliktunfähig zählt (siehe hierzu unseren Artikel #15 - vom 15.11.2016 über deliktunfähige Kinder.)

Vom Grundsatz her kann man aber sagen, dass Schäden, die von den eigenen Kinder angerichtet wurden auch von den Eltern beglichen werden müssen. Im schlimmsten Fall über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Dieser Fall tritt nämlich bespielsweise ein, wenn eine fremde Person, ein fremdes Kind, durch das eigene Kind einen dauerhaften körperlichen Schaden erlitten hat (z.B. vom Klettergerüst gestoßen) . Aber nicht nur Kinder können Schäden verursachen, auch wir „Großen“ können nicht jede Situation genau bestimmen, sodass auch hier Schäden hin- und wieder auftreten. Die Privathaftpflicht zahlt im allgemeinen pauschal für Per­sonen-, Sach- und Vermögensschäden. Hierbei zählt schon der kleine Handyschaden bis hin zum umfangreichen Person- und/oder Vermögensschaden.

Bitte nicht falsch verstehen: wir möchten hier nicht den Eindruck entstehen lassen, dass man sich gegen Bagatellschäden absichern sollte (z.B. Handy aus der Hand gestoßen o.ä.), die kann man unter Umständen ja auch alleine regulieren. Nein, wir meine die Schäden, die sich über tausende, zehntausende oder gar hunderttausende Euros belaufen.  Ein Bespiel eines Schadens finden Sie unter dem nachstehenden Link. Hier hat der Mandant eine Bohrung in seiner Mietwohnung gesetzt, um einen Hängeschrank anzubringen. Unglücklicherweise hat er dabei die Wasserleitung getroffen, die finanzielle Auswirkung sieht man schlussendlich an der Leistungsabrechnung der Versicherung.

 Schadenregulierung durch die Privathaftpflichtversicherung

 

Einkommenssicherung - Berufs­unfähig­keitsversicherung & Co.

Es ist kein Geheimnis, dass mit der eigenen Arbeitskraft das Einkommen produziert und somit der eigene Lebensunterhalt sichergestellt wird. Was aber, wenn von heute auf morgen die Arbeitskraft nachlässt oder gar ganz ausfällt und man seiner Tätigkeit nur noch teilweise oder gar nicht mehr nachgehen kann? In den ersten 6 Wochen bleibt erst mal alles wie gewohnt, der Arbeitgeber überweist weiterhin das Gehalt zu 100%. Aber bereits mit Beginn der 7. Woche, also mit dem 43. Tag nach Eintritt der Arbeitsunfähigkeit/Krankschreibung, übernimmt die gesetzliche Kranken­ver­si­che­rung die Zahlung und es wird das sogenannte Krankengeld bezahlt. Dieses wird aber nicht in voller Höhe gezahlt, sondern man hat ab diesem Tag einen Einkommensverlust von über 30%. Das heißt, wer länger als 6 Wochen krankgeschrieben ist, egal ob durch Krankheit/Unfall oder sonstigen Umständen, muss ab dem 43. Tag schon eine Einkommensreduzierung von über 30% hinnehmen. Aber das Krankengeld wird erst mal fortlaufend gezahlt, sodass wenigstens kein kompletter Verdienstausfall stattfindet. Irgendwann jedoch steigt auch die Krankenkasse aus der Finanzierung des Einkommens aus, dies erfolgt meist 72/73 Wochen nach Eintritt der Arbeitsunfähigkeit. Danach gibt es mehrere Möglichkeiten:

1.) Ich bekomme eine Erwerbsunfähigkeit vom Staat (max. 36% vom letzten Brutto).

2.) Ich kümmere mich um Sozialhilfe.

3.) Oder ich habe selber für diesen Fall in der entsprechenden Höhe vorgesorgt, dass ich meinen Lebensstandard halten kann. 

Viele Familien kommen bereits bei einer Arbeitsunfähigkeit von länger als 6 Woche finanziell ins Straucheln, da der Einkommensverlust von über 30% nicht so einfach weggesteckt werden kann. Diese Lücke kann man selber mit einem sehr kostengünstigen Krankentagegeld schließen und das finanzielle Risiko somit auf einen frei wählbaren Versicherer abwälzen.

Für das Risiko der langfristigen bzw. dauerhaften Arbeitsunfähigkeit gibt es verschiedene Absicherungsmöglichkeiten. Die umfangreichste und wahrscheinlich auch bekannteste Absicherungsform ist die Berufs­unfähig­keitsversicherung. Alternativ gibt es auch Grundfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeits-, Invaliditätsabsicherungen, Policen mit Leistungen bei schweren Krank­hei­ten, Unfall­ver­si­che­rungen usw. Welche Absicherungsform für Sie die Sinnvollste ist, kann man pauschal nicht sagen. Hier spielen Faktoren wie Beruf, Eintrittsalter, Gesundheitszustand und nicht zuletzt die finanzielle Vorstellung der monatlichen Prämie eine Rolle.

Die Risiko­lebens­ver­si­che­rung

Diese Absicherung schützt die junge Familie davor, dass bei einem Todesfall der komplett über die letzten Jahre auf gebaute Lebensstandard zusammenbricht, auf Grund finanzieller Probleme und Schulden. Gerade wenn hohe Schulden im Haushalt bestehen, z.B. durch die Finanzierung des Eigenheims, Rückzahlung von Studienkrediten o.ä., macht es Sinn, diese Verpflichtungen abzusichern. Besteht nämlich eine Risiko­lebens­ver­si­che­rung, so wird im Todesfall der jeweils versicherten Person eine Einmalzahlung geleistet, womit Sie im optimalsten Falle, wenn die Versicherungssumme auch richtig kalkuliert wurde, jegliche Schulden per sofort zurückzahlen können und diese monatliche Belastung einfach wegfällt. Neben den seelischen Schmerzen beim Verlust eines Familienangehörigen fällt nämlich auch ein Einkommen komplett weg. Die wenigsten Familien haben den Lebensstandard auf nur ein Einkommen ausgerichtet und können das zweite Einkommen komplett zur Seite packen. In den meisten Haushalten werden beide Einkommen benötigt, um das Familienleben finanzieren zu können. Und genau hier geraten Familien in böse finanzielle Situationen, wenn die Schulden nicht durch eine Risiko­lebens­ver­si­che­rung „rückgedeckt“ sind und ein Todesfall eintritt.

Versicherungen sind nicht zum Sammeln gedacht

So provokant dieser Satz auch klingt, aber unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass viele Menschen mit Versicherungen leichtsinnig umgehen. Viele verbringen mehr Zeit damit sich z.B. einen neuen Fernseher auszusuchen, die herausragenden technischen Daten zu studieren und anschließen den günstigsten Händler über das Internet oder sonst wie für das auserwählte Modell zu finden. Bei Versicherungen glauben viele dem erstbesten Tipp aus einem anonymen Forum oder lassen sich leicht gläubig eine Police andrehen, die entweder nur teilweise oder gar nicht den eigentlichen Bedarf deckt.

Ein Beispiel: Berufs­unfähig­keitsversicherung mit einer monatlichen Rentenleistung von 500€ ?!?

Zur Aufstockung einer anderen Absicherung ist das vielleicht ok, aber als Grundsicherung seiner Arbeitskraft ist dies in unseren Augen absolut fatal im Schadensfall. Denn die wenigsten Menschen können, wenn sie ein Einkommen von z.B. 1.500€ monatlich gewohnt sind, mit einem Einkommen durch eine Berufs­unfähig­keitsrente i.H.v. 500€ das aktuelle Leben weiter finanzieren. Sicherlich gibt es hier noch soziale Unterstützung, die Steuer etc. wurde nicht berücksichtigt, aber es ist ja definitiv erkennbar, dass hier finanzielle Probleme im Schadensfall eintreten werden. Viele Versicherungsnehmer wissen gar nicht, welche Zeitbomben eigentlich in den Policen schlummern und im Schadensfall dann hochgehen. 

Unser Tipp:

Versicherungen erst verstehen, wofür sie gedacht sind, dann die Versicherungssummen auch genau an den eigenen Bedarf anpassen (nicht weniger, maximal mehr) und sich dann einen Versicherer suchen, der für die eigenen Vorstellungen auch die passende Police anbietet. Ganz wichtig ist es gerade bei Per­sonenversicherungen, dass die Gesundheitsfragen immer vollständig und wahrheitsgemäß beantworten werden, da sonst der Versicherer unter Umständen im Schadensfall leistungsfrei ist – und das ist nicht der Sinn einer Versicherung.

 

 

--- Mehr zum Thema Berufs­unfähig­keitsversicherung ---

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